Warum Männer wie Wein und Frauen wie Milch altern.
Ein Sprichwort besagt, dass Männer wie Wein und Frauen wie Milch reifen. Und das hat einen evolutionsbiologischen Hintergrund.
Um das näher zu erläutern, muss ich etwas weiter ausholen.
Dazu stellen wir uns einen Wald vor, in dem Hasen und Erdhörnchen leben.
Bei den Hasen gibt es Männlein und Weiblein. Und die Hasen vermehren sie ganz klassisch wie die Karnickel, indem Männlein und Weiblein Sex miteinander haben.
Bei den Erdhörnchen gibt es zwar 83 Geschlechter, aber keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern und um sich zu vermehren, machen die Erdhörnchen keinen Sex, sondern sie sind irgendwie in der Lage, sich zu klonen.
Eines schönen Tages kommen Wölfe in den Wald, die Jagd auf die Hasen und die Erdhörnchen machen. Das führt zu einigen Veränderungen.
Erstmal werden viele Hasen und Erdhörnchen von den Wölfen gefressen.
Aber bei den Hasen gibt es einige Exemplare, die schneller laufen können als die Wölfe. Ebenso gibt es einige Hasen, deren Fell dem Waldboden ziemlich ähnlich sieht, so dass die Wölfe sie übersehen.
Und die Hasen, die nicht von den Wölfen gefressen werden, sind nun in der Lage, sich zu reproduzieren. Doch auch diese Hasen geben irgendwann die Löffel ab.
Dafür haben sie Nachkommen in den Wald gesetzt, die etwas besser auf die Gefahr durch die Wölfe angepasst sind.
So geht das von Generation zu Generation, bis sich die Hasen der Gefahr so gut angepasst haben, dass kein Wolf mehr einen Hasen erwischt.
Ganz anders bei den Erdhörnchen:
Da sich die Erdhörnchen durch das Klonen vermehren, sind die Nachkommen eines Erdhörnchens exakt so wie sein „Elter“.
Die Erdhörnchen sind also nicht in der Lage, sich der Gefahr anzupassen, so dass sie schlussendlich allesamt von den Wölfen aufgefressen werden.
Aus diesem Grund gibt es bei vielen Lebewesen zwei Geschlechter, die Sex miteinander haben.
Und ebenfalls aus diesem Grund altern Lebewesen.
Kommen wir nun zu uns Menschen.
Auch bei uns Menschen gibt es zwei Geschlechter. Und auch wir Menschen altern.
Denn auch wir Menschen sind Veränderungen und Gefahren ausgesetzt, denen wir uns stetig anpassen müssen.
Doch was hat das nun damit zu tun, dass Männer wie Wein und Frauen wie Milch altern?
Warum kommen Frauen in die Wechseljahre, während Männer bis ins hohe Alter Kinder zeugen können?
Warum können graue Haare bei einem Mann attraktiv sein, während sich kaum ein Mann vorstellen kann, mit einer grauhaarigen Frau Sex zu haben?
Warum bevorzugen Männer junge Frauen, während viele Frauen einen Mann haben wollen, der zumindest etwas älter ist als sie?
Besonders in früheren Zeiten waren die Menschen vielen Gefahren ausgesetzt, z.B. Raubtieren, feindlich gesinnten Menschen, Unwettern … u.v.m.
Wenn ein Mann nun Nachwuchs zeugen wollte, dann ging das logischerweise am besten mit einer jungen Frau, weil sie kräftig und gesund genug war, um den Nachwuchs auszutragen und zu versorgen.
Da ältere Frauen dazu zumindest „in freier Wildbahn“ nicht unbedingt mehr in der Lage sind, hat die Natur dafür gesorgt, dass sie in die Wechseljahre kommen, damit man sie nicht mehr schwängern kann.
Dafür galten aber ältere Männer auch in früheren Zeiten schon als attraktiv.
Denn ein älterer Mann hatte schon viele Gefahren überstanden, d.h. irgendwie hat er sich den Gefahren angepasst, sei es durch Kraft, sei es durch Intelligenz oder durch eine Mischung aus beidem.
Ein solcher Mann konnte also Nachwuchs zu zeugen, der ebenfalls in der Lage war, mit den Gefahren fertig zu werden.
Das machte auch damals schon ältere Männer selbst für junge Frauen attraktiv.
Aus diesem Grund haben Frauen wie Milch ihren höchsten Marktwert, wenn sie jung sind, während Männer wie Wein ihren höchsten Marktwert haben, wenn sie etwas gereift sind.