Befehl mit Begründung

Oder wie man Widerworte verhindert. 

Kürzlich war auf dem RPB ein Artikel zu lesen, in dem es u.a. um ein Beispiel ging:
Mann und Frau gehen in ein Restaurant. Nun sollte es selbstverständlich sein, dass der Mann den Platz auswählt.
Der Mann führt also die Frau, indem er z.B. sagt: „Wir setzen uns dort hin“.
So weit, so gut.

Doch nun kann es vorkommen, dass die Frau Widerworte gibt. Das wäre dann ein Shittest. Und sowas gilt es zu verhindern.
Es gibt einen ganz einfachen Kniff, mit dem man Widerworte verhindert. Nämlich indem man seine Ansage kurz und knackig begründet.
Nehmen wir nochmal das Beispiel mit dem Restaurant:
Der Mann macht eine Ansage: „Wir setzen uns dort hin“ und schiebt sofort eine Begründung hinterher: „Dort ist es schön ruhig und gemütlich“.

Ein Bekannter, der sich sehr viel mit Psychologie, NLP und solchen Sachen beschäftigt, erklärte mir mal, was genau hinter diesem Kniff steckt. Ich gebe es mal sinngemäß wieder:
Dadurch, dass der Mann seine Ansage begründet, hat die Frau das Gefühl, dass der Mann Ahnung hat, dass er weiss, wo es langgeht, dass er weiss, was richtig ist.
Und das wiederum kommt bei der Frau sehr gut an.

Wo wir gerade bei Psychologie sind: Der berühmte Psychologe Paul Julius Möbius sagte mal, die Frau sei ein Mittelding zwischen Kind und Mann (von den Geschlechtsmerkmalen natürlich abgesehen).
Wenn Eltern ihren Kindern sagen, dass sie etwas tun oder lassen sollen, kommt es mitunter vor, dass die Kinder Widerworte geben oder die in diesem Zusammenhang interessante Frage „Warum?“ stellen.
Kinder wollen ihre Grenzen austesten (vergleichbar mit dem Shittest einer Frau), aber sie wollen und müssen auch lernen. Sie wollen den Sinn hinter den Dingen verstehen.
Wenn die Eltern ihre Ansage also begründen, beantworten sie damit zugleich auch die Frage nach dem „Warum“. Zudem sieht das Kind, dass die Eltern Ahnung haben und wissen, was richtig ist.
Bei Frauen ist es nicht viel anders.

Daher sollte man seine Ansagen nach Möglichkeit immer kurz und knackig begründen.

10 Gedanken zu “Befehl mit Begründung

  1. Ich hab auch schon erlebt, dass ein Mann sein Beta Verhalten begründet hat: „Such du den Platz aus, denn ihr Frauen könnt das am besten“.
    Hier bringt eine Begründung nix: Beta Verhalten bleibt Beta Verhalten.

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  2. Pingback: Dominant am Telefon – Rote Pille Blog – von Frauen und Männern im Westen

  3. Illimitable Men hat in seinem Beitrag „The Shit Test Encyclopedia“ u.a. beschrieben weshalb man seine Aktionen und Entscheidungen nicht begründen soll.

    – Es fördert weitere Shittests
    – Senkt dein social value und bringt nicht mehr Respekt!

    Ich denke auch das „justifying yourself“ eher ein Beta verhalten ist.

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    1. Sehe ich nicht so.

      Der „Illimitable Man“ geht völlig falsch an die Sache heran. Er macht sich Gedanken darüber, wie er einen Shittest „bestehen“ kann, statt sowas zu verhindern.
      Ein Shittest ist immer eine Respektlosigkeit.
      Wenn sich Frauen einem Mann gegenüber ständig respektlos verhalten, sollte er sich weniger Gedanken darüber machen, wie er diese Respektlosigkeiten „bestehen“ kann, sondern er sollte sich Gedanken über seine Wirkung machen.
      (Siehe auch hier: https://testosteronum.wordpress.com/2017/06/20/kuseschmatzen-ii/).

      Nehmen wir mal ein Beispiel aus dem besagten Artikel:
      Ein Mann spricht eine Frau an und sie fragt sowas wie „Sagst Du das zu allen Frauen?“.
      (Dieses Beispiel wird häufig genommen. Aber hat eine Frau sowas schon mal zu Dir gesagt?).
      Wenn der Mann eine gute Wirkung hat und/oder die Frau auf ihn steht, wird sie sowas nicht sagen.
      Nur wenn der Mann keine besonders gute Wirkung hat, kann es vorkommen, dass die Frau versucht, ihn zu verunsichern oder sich sonst wie respektlos zu verhalten.

      Ich gebe Dir aber recht, dass man sich nach Möglichkeit nicht rechtfertigen sollte. Denn Heimat ist immer da, wo man sich nicht rechtfertigen muss.
      Wenn man aber eine kleine Ansage kurz und knackig begründet, ist das keine Rechtfertigung, sondern eine Verstärkung der Ansage.
      Wenn Du zu jemandem sagst „Zieh Dir eine Jacke an, es ist kalt draussen“, ist das ja auch keine Rechtfertigung, sondern eine Verstärkung Deiner Ansage.

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      1. Ich denke, oft ist es eine Gradwanderung zwischen begründen und rechtfertigen. Und oft sind auch Ansagen ohne Begründung gut nach dem Motto „Das machen wir jetzt so.“ – „Warum?“ – „Weil ich es sage.“

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